Sonntag, 6. April 2025 Am Sonntag, dem 6. April um 18:15 Uhr haben wir uns alle am Bahnhof Netstal im sogenannten Ziegerschlitz getroffen. Anschliessend haben wir unsere Unterkunft, das B&B Molkibett, in Beschlag genommen, wo wir zusätzlich unsere Gastmutter, Frau Schnyder, aka «Ds Bonusgrossmami», kennengelernt haben. Anschliessend fuhren wir mit unseren Fahrrädern zum Flugplatz. Nach einer interessanten Vorstellungsrunde der Fluglehrer und einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer konnten wir mit dem Horror, dem Eintrittstest, beginnen. Nach der Ankündigung von Herrn Jäger: «Sie haben 3 Minuten Zeit!» sind wir alle ins Schwitzen gekommen. Zum Glück war es nur ein Spass, wie es in den nächsten 2 Wochen noch ein paar Mal vorkommen wird. Nach Abschluss des Tests war dann bereits Feierabend und wir genossen im Molkibett eine herrliche selbstgemachte Fleischplatte mit feinstem Brot.
Montag, 7. April 2025 Am Montag stand frühes Aufstehen an, weil wir bereits um 07:30 mit dem Meteobriefing begannen. Unsere am Vortag bestimmten Wettergötter, Liam R. und Merlin F., mussten sich besonders konzentrieren und gut zuhören, da sie für die nächsten 2 Wochen jeden Morgen das Meteobriefing für Teilnehmer und Fluglehrer übernehmen werden. Nach einer langen Theoriestunde über den ersten Flug und einer darauffolgenden Pause genossen wir den ersten Kontakt mit unseren Flugzeugen, den Bristell B23 Turbos HB-KTM und HB-KTT. Mit unseren Fluglehrern haben wir den Outside-Check, welchen wir jeden Tag mindestens einmal wiederhohlen mussten, durchgeführt. Am Nachmittag ging es dann mit den ersten Flügen los. Im ersten Flug ging es darum, die Steuerführung sowie die Trimmfunktion zu erlernen. Ein weiterer wichtiger Punkt war das Abschätzen der Lage des Flugzeugs ohne Blick auf die Instrumente, was für viele eine Herausforderung darstellte. Am Abend gab es erneut ein köstliches Abendessen mit anschliessender Lernsitzung der gesamten Truppe.
Dienstag, 8. April 2025 Am Dienstag durften wir, nach dem Theorieunterricht sowie dem Briefing zum 2. Flug, das erste Mal ein vorgeschriebenes Flugprogramm mit Steigflügen, Abschnitten mit verlangsamter Fluggeschwindigkeit, 360°-Kurven und, «dem schlimmsten Element, welches es jemals gab», den Go-around-for-cruise, fliegen. Der GA für Cruise war bei uns ein sehr unbeliebtes Element, da unser Flugzeug eine extreme Beschleunigung aufweist. Von den 70 Knoten, welche zuvor geflogen werden, bis auf 84 Knoten, was die maximale Landeklappengeschwindigkeit ist, vergehen etwa 5 Sekunden. Deshalb haben einige von uns einen «Flap overspeed» erziehlt. Bei diesem Flug gab es dann die ersten Flüge mit der Bewertung «below standard», wodurch sich eine leichte negative Anspannung in der Truppe bemerkbar machte.
Mittwoch, 9. April 2025 Mittwochs haben wir nach dem Meteobriefing erstmals unseren P&S-FI der Luftwaffe mit dem Callsign «Lupo» kennengelernt. Er flog mit einer Pilatus PC-7 von Dübendorf zu uns nach Mollis und wir durften ihm bei einem äusserst spannenden und informativen Vortrag zuhören. Anschliessend ging es mit unserem Flugprogramm weiter. Die Erwartungen der Fluglehrer für den 3. Flug sind weiter gestiegen und weitere «below standard»-Bewertungen wurden zugesprochen. Mit der Zeit konnten wir jedoch immer mehr selbstständiger fliegen, beispielsweise war der Start im Vergleich zum ersten Tag viel angenehmer und auch die Anflüge und Landungen wurden bei einigen sanfter. Lupo wollte zudem uns als Gruppe und als Einzelpersonen näher kennenlernen, wobei wir ihm beim Mittagessen und anschliessend in einem persönlichen Interview einen guten Eindruck verschaffen konnten.
Nach dem Mittag schauten wir, so lange wir nicht am Fliegen waren, mit Lupo gespannt, die PC-7 an. Nach einem langen Tag sind wir zur Unterkunft zurückgegangen und wurden mit einem hervorragenden Birchermüesli und Brezeln verwöhnt. Nach dem Essen haben sich die einen etwas erholt, die andern haben sich auf die morgigen 2 Flüge vorbereitet.
Donnerstag, 10. April 2025 Am Donnerstag machten die meisten von unserer Truppe 2 Flüge, wobei beim Flug 4 zum ersten Mal die Instrumente abgedeckt wurden. Somit konnten die Fluglehrer sich ein Bild machen, ob wir die Lage des Flugzeugs auch ohne Instrumente einschätzen können. Bei diesem Flug wurde das erste Mal ein «above standard» erreicht. Wir wurden auch anhand von diversen anderen Beurteilungskriterien wie Steuerführung, Stressresistenz, situational awareness oder auch unserer Kommunikationsfähigkeit beurteilt. Beim Flug 5 mussten wir wieder mit reduzierter Geschwindigkeit einen weiteren “GA for cruise” fliegen. Der Flug 5 war der letzte Flug mit unserem 1. Fluglehrer, danach werden Flieger und Fluglehrer getauscht. Das heisst, die Jungs, welche die HB-KTT flogen, wechselten auf die HB-KTM und umgekehrt. Zum Abendessen gab es dann panierte Schweinekoteletts mit Salat und Brot.
Freitag, 11. April 2025 Zum Abschluss der Woche flogen wir im Flug 6 in die Linthebene hinaus. Dort haben wir mit unseren neuen Fluglehrern über der Autobahn und der parallel verlaufenden Linth simulierte Platzrunden geflogen, welche wir anschliessend mit einem ersten GA über dem Platz fortgeführt haben. Nach dem Mittagessen machten dann noch die letzten ihren Flug gemacht und nach Besprechen des Debriefing und den Zwischenqualifikationen konnten wir ins Wochenende.
Sonntag, 13. April 2025 Am Sonntagabend ruckten wir wieder ins Molkibett ein, diesmal verpflegt. Die ersten trafen gegen 18 Uhr in der Unterkunft ein und die letzten um 22 Uhr. Wir haben uns alle auf die kommende Woche gefreut und haben uns alle frühzeitig ins Zimmer zurückgezogen, damit wir am Montagmorgen fit sind.
Montag, 14. April 2025 Das Flugprogramm vom Montag war abenteuerlich und fliegerisch anspruchsvoll. Auf dem Programm des 7. standen Stalls in verschiedenen Fluglagen und mit unterschiedlichen Flugzeugkonfigurationen. Da das Fliegen eines Stalls äusserst anspruchsvoll und zudem gefährlich werden kann, falls falsch reagiert wird, konnten wir zuerst bei einer Demonstration des Fluglehrers zusehen. Danach durften wir das Steuer selbst in die Hand nehmen und Stalls aus der Horizontalfluglage in der clean und anschliessend in der landing Configuration durchführen. Nach 2 weiteren Stalls, diesmal während einer Steigflugphase konnten wir zum Schluss noch einen Stall während einer Kurve fliegen, was den Flieger in ein aussergewöhnliches Schleudern brachte. Anschliessend konnten wir das erste Mal Steilkurven, sogenannte steep turns, fliegen, welche mit etwas G-Kräften verbunden sind, um die Höhe zu halten. Abschliessend, bevor es zurück zum Flugplatz ging, hat der Fluglehrer noch Evolutionen geflogen, was Beschleunigungskräfte im positven sowie im negativen mit sich brachte.
Dienstag, 15. April 2025 Nachdem wir am Montag unser «Kunstflugprogramm» geflogen sind, kamen am Dienstag die ersten Touch-and-goes, weitere Go-arounds sowie viele Platzrunden zum Zuge. Dieser Flug war sehr anspruchsvoll, da wir während des Starts, der Steigflugphase, des Abfliegens des Downwinds und des Landeanflugs ständig unsere Checks und Procedures abarbeiten mussten. Abschliessend kann man bestimmt sagen, dass wir während dieses Fluges das Landen des Fliegers hervorragend lernen konnten, da insgesamt 6 Landungen mit Bodenkontakt und 2 tiefe Go-arounds durchgeführt wurden.
Mittwoch, 16. April 2025 Die Flüge, mit der intensivsten Flugvorbereitung waren die Navigationsflüge von Mollis nach Emmen. Zusammen mit den Fluglehrern haben wir bereits am Montag begonnen, die Flüge zu planen. Nach dem Abflug in Mollis ging es für uns in Richtung Schmerikon. Anschliessend führte uns der Flug über Schindellegi, Menzingen und den Türlersee bis nach Wohlen; von dort aus ging es weiter über Beinwil am See und Sursee direkt in den Downwind für Piste 22. Auf dem Militärflugplatz Emmen angekommen führten wir ein kurzes Debriefing durch und anschliessend wurde ein Foto gemacht. Wir konnten viele spannende Flugbewegungen beobachten, wie z. B. F/A-18, PC-7, PC-21 und der F-5 Tiger. Die letzte Gruppe hat sogar den Start einer C-130 Herkules der US Navy gesehen. Beim Rückflug mussten wir leider unsere geplante Route anpassen, da der Pragelpass in eine Wolkendecke eingehüllt war. Trotz des schlechten Wetters war der Flug sehr spannend und aufregend, da wir teils auf sehr niedrigen Flughöhen unterwegs waren. Anschliessend führte uns der Flug über Schindellegi, Menzingen und den Türlersee bis nach Wohlen; von dort aus ging es weiter über Beinwil am See und Sursee direkt in den Downwind für Piste 22.
Donnerstag, 17. April 2025 Am Donnerstag war es dann so weit und der letzte Flug, der Kontrollflug mit dem P&S FI, stand an. Aufgrund von schlechtem Wetter konnten wir das Flugprogramm leider nicht wie geplant durchführen und lediglich 4 von 6 Schülern konnten ihren letzten Flug machen. Auch der Inhalt des Fluges musste wetterbedingt stark angepasst werden. Nach Abschluss des Debriefings zu diesem Flug konnten wir am Donnerstag nach Hause und hatten aufgrund des Karfreitags frei.
Samstag, 19. April 2025 Am Samstag war das Wetter anschliessend wieder wunderschön, was den letzten 2 Kandidaten einen Vorteil gegenüber dem Rest der Gruppe gab. Trotzdem mussten sie dasselbe Schlechtwetterprogramm fliegen wie die anderen. Während der Flüge haben die anderen Kandidaten unseren Theorieraum aufgeräumt und sauber geputzt. Anschliessend haben wir mit unseren Fluglehrern zusammen das Flugbuch nachgetragen und ein wenig gequatscht. Nach Beenden der Flüge und Abschliessen des Debriefings sind wir in unsere Unterkunft zurückgekehrt, wo es leckere Poulets mit Chips gab. Um 13:15 Uhr trafen wir uns mit unseren Fluglehrern und dem P&S-FI zusammen im Büro der Ecoflight GmbH für das anstehende Qualifikationsgespräch. Nach einer gewissen Wartezeit waren alle bereit und wir konnten nacheinander mit einem kurzen Gespräch verbunden unsere Qualifikationen einsehen. Erzielt wurden 3 Empfehlungen für Militärpiloten, 1 Empfehlung für Berufspiloten und 2 Kandidaten mussten leider ohne Empfehlung ausgehen.
**Abschluss und Fazit. ** Abschliessend können wir sagen, dass diese 2 Wochen sehr harte Wochen sind. Die Tage sind lang, die Messlatten sind hoch und die Toleranzen für Fehler sind sehr gering. Trotzdem war der Kurs ein wunderbares Erlebnis und wir als Truppe hatten unzählige schöne Momente, welche wir niemals vergessen werden. Wir empfehlen jedem, der sich nicht sicher ist, ob Fliegen das Richtige ist, diesen Kurs zu besuchen und sein Bestes zu geben. Mollis ist ein wunderschöner Flugplatz inmitten von Bergen und die Szenerie ist einfach nur atemberaubend. Weiter ist auch das Flugzeug die Bristell B23 Turbo ein wunderbares Fluggerät, denn: «Das Ding gaht ab wie es Zäpfli», S. Jäger. Weiter ist sie sehr manövrierbar, einfach zu fliegen und mit einem Verbrauch von 30 l/h ebenfalls umweltfreundlich. Die Unterkunft bietet Platz für 6 Personen, wobei es 2 Doppel- und 2 Einzelzimmer gibt. Die Betten sind teils etwas schmal in den Doppelzimmern, aber sehr bequem und man kommt definitiv zu qualitativem Schlaf. Das Essen ist top und wird vom «Chef» persönlich täglich zubereitet. Da unterhalb von unserer Unterkunft eine Molkerei und Metzgerei ist, haben wir stets frische, leckere Joghurts essen können, welche sehr köstlich waren. Auch die Gastgeberin Corina war sehr freundlich und unkompliziert. Beispielsweise hat sie sich sehr viel Zeit genommen und ist auf unsere individuellen Bedürfnisse eingegangen. Die Fluglehrer waren nach 2 Wochen wie unsere Brüder, unsere «Abis». Sie haben sich in diesen Wochen viel Zeit genommen und mussten viele dumme Sachen über sich ergehen lassen. Sie waren immer freundlich und haben eine positive Aura ausgestrahlt. Auch andere Mitarbeiter der Ecoflight GmbH waren freundlich und haben uns gute Tipps gegeben, wie: «Wenn ihr ned so stark nach links wend, mönd ihr halt eifach meh Ruedder geh!» Der P&S FI «Lupo» war freundlich, höflich und etwas strenger als unsere regulären Fluglehrer, gleichzeitig konnte man es trotzdem witzig haben, was uns in manchen Momenten zum lachen animierte.
Zum Schluss möchten wir uns bei Sphair, der Ecoflight GmbH, unseren beiden Fluglehrern Simon Jäger und Erwin Kälin sowie Lupo dem P&S-FI für die Ermöglichung dieses grossartigen Kurses bedanken. Ebenfalls möchten wir uns bei Corina Schnyder, ihrem Mann Matthias «Chef» Schnyder und der ganzen Molki Netstal für das äusserst hervorragende Essen und die Schlafmöglichkeit bedanken.
Macht den SPHAIR-Kurs in Mollis! Für viele grossartige, lustige und unbezahlbare Momente!