Vom 12. bis 24. Juli 2025 durften wir im Rahmen des SPHAIR-Programms am zweiten Sprungkurs in Grenchen teilnehmen. Das Ziel dieser zwei Wochen war klar: Jeder wollte den Kurs mit dem Erlangen der zivilen Fallschirmspringer-Lizenz abschliessen.
Der Kurs war sehr gut organisiert und die Rahmenbedingungen klar. Durchgehende Konzentration, Disziplin und Eigenverantwortung waren gefragt. Der Tag begann jeweils um 06:00 Uhr mit Sport, gefolgt von Theorielektionen oder Sprungdienst. Zu den theoretischen Inhalten zählten Themen wie Aerodynamik, Meteorologie, Fallschirmkenntnis, Gesetzgebung sowie die Planung und Durchführung von Absprüngen. Zusätzlich mussten wir in verschiedenen Tests – darunter auch ein Schwimmtest – unsere körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis stellt. Die Vorbereitung vor dem Kurs ist äusserst wichtig. Eine hohe sportliche Leistungsfähigkeit muss bereits vorhanden sein. Ebenso sollte die Theorie im Vorfeld bereits erlernt werden.
Während dem Kurs durften wir 28 Sprünge ausführen. Jeder einzelne Sprung bedeutete eine intensive mentale Vorbereitung, gepaart mit Konzentration und Selbstdisziplin. Das Gefühl beim Absprung, die Kontrolle in der Luft und die präzise Landung in der vorgesehenen Zielzone vermittelten ein hohes Mass an Vertrauen in das eigene Können. Die Windverhältnisse waren nicht immer einfach. Zum Teil hatte es viel Wind, wodurch jede Landung den Verhältnissen angepasst werden musste und z.T. nicht in der vorgesehenen Zielzone endete.
Neben dem eigentlichen Springen war auch das Packen des eigenen Fallschirms sowie das Durchführen aller sicherheitsrelevanten Checks Pflicht. Notfallszenarien wurden sowohl theoretisch als auch praktisch trainiert. Eine besondere Umstellung stellte der Wechsel auf den Brustgriff für den Hauptschirm dar, der eine neue Handhabung und erhöhte Aufmerksamkeit erforderte.
Am Mittwoch der zweiten Woche stand ein besonderer Tag an. Unsere Familien konnten uns besuchen und hatten so Einblick in unser Kursleben. Am Nachmittag führten wir unseren 28. Sprung durch. Es war der letzte Sprung des Kurses und wir konnten vor den Augen unserer Familien unter Applaus landen. Das war ein spezieller Moment. Als Gruppe wuchsen wir in diesen zwei Wochen stark zusammen. Wir unterstützten uns gegenseitig und entwickelten ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Der Zusammenhalt war ein zentraler Faktor, der uns durch fordernde Tage getragen hat.
Am Ende des Kurses konnten beinahe alle Teilnehmenden das zivile Brevet erfolgreich abschliessen. Die Freude und der Stolz über das Erreichte waren entsprechend gross. Rückblickend war der Kurs nicht nur eine hochstehende Ausbildung, sondern auch eine wertvolle persönliche Erfahrung. Wir danken den Instruktoren für ihre professionelle, engagierte und kameradschaftliche Begleitung während dieses unvergesslichen Abschnitts auf unserem Weg.